Baubeginn der neuen Tagespflegeeinrichtung in Neckarburken
Artikel von Debora Gruhler
Neckarburken. Der erste Schritt ist getan: Am Montag wurde der Beginn der Bauarbeiten für die neue feierlich begangen. In den nächsten neun Monaten entsteht in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten und der Grundschule in Neckarburken eine barrierefreie und ganz auf die Bedürfnisse der 20 Tagesgäste ausgerichtete Pflegeeinrichtung.
Bis Weihnachten soll das Gebäude größtenteils stehen, sodass mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Der Betrieb der Tagespflege in Regie der evangelischen Sozialstation soll im Sommer 2019 aufgenommen werden.
Zahlreich waren die Gäste am späten Nachmittag zum ersten Spatenstich an den Bauplatz im Hölderlinweg gekommen. Zunächst sprachen Pfarrer Martin Sommer, Gemeindepfarrer in Neckarburken, und Pfarrer Richard Lallathin, Vertreter der Pfarrer im Vorstand der evangelischen Sozialstation Mosbach, ein geistliches Wort und baten gemeinsam um Gottes Segen für das Projekt.
Jörg Huber, 1. Vorsitzender der evangelischen Sozialstation Mosbach, erläuterte einige Eckpunkte des Vorhabens. Die Auslastung der Tagespflege in Haßmersheim sowie der Blick auf die demografische Entwicklung im Neckar-Odenwald-Kreis hätten letztlich zu dem Entschluss geführt, eine zweite Tagespflege in der Region zu errichten.
Mit Neckarburken habe man schließlich, so Huber, den idealen Ort für den Neubau gefunden. Huber: "Die Tagespflege ist ein wichtiger Baustein im Unterstützungssystem der häuslichen Pflege und trägt wesentlich zur Entlastung der pflegenden Angehörigen und zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf bei."
Die Bedeutung der Tagespflege als "wichtiger Mosaikstein zur weiteren Verbesserung der Versorgungssituation für ältere Menschen im Mittelbereich Mosbach" hob auch Landrat Dr. Achim Brötel hervor. In seinem Grußwort mit gewohnt heiterer Note betonte er vor allem die Notwendigkeit des Bauprojektes: Der Mittelbereich Mosbach sei im kreisweiten Vergleich im Bereich der Tagespflege unterrepräsentiert.
"Auch deshalb ist diese Maßnahme der evangelischen Sozialstation hier so wichtig", erklärte Achim Brötel. Auch lobte er den Mut der Bauherren, der zu einer Investition von 1,4 Millionen Euro letztlich gehöre, und wünschte den Bauarbeiten viel Erfolg.
Diesem Wunsch konnte sich Elztals Bürgermeister Marco Eckl nur anschließen. Für die Gemeinde Elztal und im Speziellen den Ortsteil Neckarburken sei es ein bedeutender Tag. Das Pflegeangebot in der Gemeinde mit dem Pflegeheim in Dallau würde durch die neue Einrichtung abgerundet, stellte Eckl fest.
Er dankte der Geschäftsführung der evangelischen Sozialstation Mosbach, Olga Arnold und Marcus Dietrich, für die angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit und rekapitulierte kurz die Entwicklungsstationen des Bauprojektes. In der einstimmigen Annahme aller Beschlüsse im Ortschaftsrat und im Gemeinderat sieht Eckl die "uneingeschränkte Zustimmung und Unterstützung des Projektes von Seiten der Gemeinde" und wünschte den Bauherren sowie dem Bauunternehmen eine erfolgreiche Bauzeit.
Abschließend gab Horst Keller vom Architektenbüro Dorbath und Partner einen ausführlichen Überblick über das Planungskonzept. In zwei großzügig geschnittenen Aufenthaltsbereichen werden künftig 20 Senioren tagsüber betreut und gepflegt. Der Tagesraum mit etwa 82 Quadratmeter bietet Platz für variable Nutzungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, und ein Essbereich lädt mit einer langen Tafel zu gemeinsamen Mahlzeiten ein. L-förmig wird sich das Gebäude um einen überdachten Terrassenbereich gliedern, zu dem von jedem Raum ein Zugang besteht.
Daneben sind ein zentrales Personalbüro sowie ein Ruheraum als Rückzugsmöglichkeit für die Tagesgäste geplant. Bei der internen Organisation wurde besonderes Augenmerk auf kurze Wegverbindungen und großzügige Raumplanung gelegt, um auch die Verwendung von Gehhilfen zu erleichtern. Daneben wird das Gebäude ein begrüntes Flachdach, eine Fußbodenheizung, große Fensterfronten und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe besitzen.
Christian Pötter vom Bauunternehmen Böpple GmbH (Heilbronn) erläuterte kurz die Bauplanung und bat dann die Ehrengäste zum Spatenstich. Anschließend wurde zu einem Empfang ins Evangelische Gemeindehaus Neckarburken geladen.