Vier Jahrzehnte bei Böpplebau
Maurer Mehmet Kaya ist seit Januar 1984 bei Böpple. In vier Jahrzehnten hat sich vieles verändert. Gleichgeblieben ist der Spaß bei der Arbeit
An seine erste Baustelle kann er sich noch gut erinnern. „Die Hochschule Heilbronn“, sagt Mehmet Kaya. Am 1. Januar 1984 hatte er seine Ausbildung zum Maurer bei Böpple begonnen. Und schon am ersten Tag ging es raus nach Sontheim. Für ihn begann eine spannende Zeit. Damals hatte er sich nicht träumen lassen, dass er nach 40 Jahren immer noch bei der selben Firma ist. Viel länger noch als sein Vater, der 27 Jahre bei Böpple als Maurer gearbeitet hatte.
„Mir hat es immer Spaß gemacht und ich habe die ganze Zeit gern bei Böpple gearbeitet. Und wenn ich wieder gesund bin, hoffe ich, noch viele Jahre für Böpple arbeiten zu können“, begeistert er sich für die Firma. In den 40 Jahren bei Böpple hat er viele Bauleiter erlebt, war viel rumgekommen, bis nach Stuttgart-Feuerbach, und hat es nie bereut, so lange dabeigeblieben zu sein. „Böpple ist sowas wie eine große Familie“, sagt er.
Da kann es schon mal vorkommen, dass der Geschäftsführer plötzlich vor der eigenen Haustür steht und sich nach dem Befinden erkundigt. Und man sich gegenseitig humorvoll auf die Schippe nimmt. Wie seinerzeit Achim Hannemann. Mehmet Kaya erzählt:
„Achim Hannemann kam zu uns nach Hause, um sich nach meinem Vater zu erkundigen. Wir haben Kaffee getrunken und uns Bilder angeschaut. Auf den Bildern hatte ich immer schöne schwarze Haare. Da haben wir festgestellt, dass sie jetzt grau geworden sind. Und Achim Hannemann sagte, seine Haare wären auch mal schön gewesen. Jetzt habe er fast keine mehr. Wir haben dann noch viel gelacht und der Besuch wurde länger als geplant“, erinnert sich Mehmet Kaya. Das Arbeiten als Maurer sei vielfältig, berichtet er. Mauern, Schalen, Pflastern, Fundamente setzen und dazwischen Kran fahren oder mit dem Radlader Erde ausheben – auf den Baustellen wird es ihm nie langweilig. Am liebsten arbeitet er mit Kalksandstein. Wegen der schönen glatten Oberfläche.
Jede Baustelle hat ihre eigene Herausforderung. Ob eine Reihenhausanlage, ein achtstöckiges Gebäude, eine Halle oder eine Tiefgarage, die Anforderungen sind jedes Mal neu. Und manchmal spielt auch die Entfernung eine Rolle. „Für eine Großbaustelle bei Stuttgart sind wir im Team jeden Tag 18 Monate lang früh losgefahren und oft erst spät wieder zurückgekommen“, erinnert er sich. Das war anstrengend.
Andererseits hatte der Böpple-Bautrupp aber auch viel Spaß. Beim Bau des Güglinger Rathauses beispielsweise fertigte eine Drei-Mann-Crew einen 150 Kubikmeter Betonring. „Wir haben bei der Arbeit laut gesungen und die Leute wunderten sich, dass für so eine große Fläche nur drei Mann abgestellt waren. Wir aber hatten unseren Spaß und bekamen hinterher auch viele Lob, weil wir das in kurzer Zeit gut hinbekommen haben“, freut er sich noch im Nachhinein.
Gegenüber früher ist die Arbeit als Maurer heute viel leichter. „Früher haben wir den Speis noch mit der Hand angerührt“, weiß Mehmet Kaya. Heute gibt es Geräte und Maschinen, die im Maurerhandwerk eingesetzt werden. Oder alternative Materialien wie beispielsweise Kleber. Beton wird fertig angeliefert. Ein großer Vorteil heute gegenüber früher sind Fertigteile. Vieles wird heute für die Baustelle vorproduziert und wird montagefertig angeliefert, von der Hohlwand über die Massivwand bis zur kerngedämmten Wand. Das spart Zeit, ist wetterunabhängig und oft auch mit weniger Materialaufwand verbunden.
Derzeit ist der Vater von vier erwachsenen Kindern, die alle berufstätig sind oder noch studieren, in der Erholungsphase. Doch bald will er wieder am Arbeitsplatz sein und freut sich auf die Kollegen.